… beim Familienkreis im Pfarrverband München Laim!
Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Interview mit dem Familienkreis führen können. Eine Frage vorweg: Wie und wann wurde der Familienkreis gegründet?
Wann – das lässt sich recht genau eingrenzen: zwischen April und Juli 2015. Und wie? Der Pfarrgemeinderat von St. Philippus hat eben im April 2015 eingeladen zu einem Treffen „Familienkreise gründen – Herzliche Einladung an alle Familien, die Kontakt zu anderen Familien suchen!“ Einige aus dem Pfarrgemeinderat gehören seit vielen Jahren zu einem Familienkreis und wollten die guten Erfahrungen, die sie damit gemacht hatten, auch anderen ermöglichen. Im Juli haben wir dann im Pfarrgarten von Zwölf Apostel gegrillt, dorthin sind noch weitere Familien gekommen, die zu dem ersten Treffen nicht kommen konnten oder davon nicht gehört hatten, und seitdem treffen wir uns etwa alle vier bis sechs Wochen.
Wer hat bei euch das Sagen?
Diese Frage können wir leicht beantworten: WIR.
Wie soll das funktionieren? Denkt und wollt und meint ihr also immer das Gleiche?
Nein, keineswegs. Diskussionen gehören deswegen wie selbstverständlich dazu, von Anfang an. Beim Familienkreis gibt es keinen Präsidenten oder Vorstand. Jeder kann seine Ideen einbringen, ähm… – vielleicht setzen wir noch mal anders an: Was uns alle verbindet ist, dass wir zu einer der Pfarreien im Pfarrverband Laim gehören oder diesen verbunden sind. Wir treffen uns im Schuljahr einmal in jeder der vier Pfarreien, gehen dort in den Sonntagsgottesdienst und essen im Anschluss im Pfarrsaal zusammen Mittag. Dazu bringt jede Familie etwas mit, z.B. die Lieblings-Nudelsoße. Nudeln kochen wir dann zusammen. Am besten werden die Treffen von mindestens zwei Familien vorbereitet. Alle weiteren Begegnungen sind ganz unterschiedlich – je nachdem, was es für Ideen gibt: Wanderungen, Radltouren, Adventssingen, Kinderkreuzweg in der Fastenzeit, gemeinsames Grillen vor den Sommerferien…
Aber kann denn da wirklich jeder einfach mitmachen? Wie soll das funktionieren?
Das ist natürlich eine sehr gute Frage. Darüber haben wir auch lange gesprochen: Ist der Familienkreis nun offen oder geschlossen? Ist die Teilnahme verbindlich oder unverbindlich? Wir würden gerne eine Gegenfrage stellen: Ist das Leben schwarz oder weiß?
Nun, Sie meinen vermutlich irgendwie grau?
Grau klingt vielleicht eher trist, aber trotzdem: Das Leben hat ja unendlich viele Schattierungen und Aspekte, eben nicht entweder nur so oder so. Zu den „großen“ Treffen mit Gottesdienst ist es für viele leichter zu kommen, als wenn wir uns entweder zum Radeln oder zum Schaukeln auf dem Spielplatz verabreden – das ist häufig je nach Alter der Kinder für die einen sehr spannend und für die anderen weniger… Auch wenn wir ständig dazu lernen, wie wir etwas gut machen können oder wie es nicht praktikabel ist – bislang hat es im Ergebnis immer für alle gepasst. Wir sehen uns zumindest immer wieder.
Noch eine persönliche Frage: Sind bei euch alle katholisch?
Nein, das ist nicht der Fall. Das ist auch gar nicht so sehr von Bedeutung. Was alle verbindet ist, dass wir uns einfach freuen, wenn wir uns sehen, Zeit miteinander verbringen können und so Gemeinschaft bilden und erleben können.
Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Vergnügen!